Archiv der Kategorie: Short Stories

„Dekameron 21.0 – Zehn Schlaglichter auf eine Krise“*

„Das Leben ist zu schön, um es mit Risiken zu versauen.

* Ungekürzter Text

Die Aufgabe eines Wissenschaftlers ist es, sich ein Bild von der Wirklichkeit zu machen, um es dann der internationalen Wissenschaft zur Kritik zu stellen. Durch den Vorgang von Kritik und Selbstkorrektur entsteht Fortschritt. Warum wird diese simple, seit 1934 im Bereich der Wissenschaftstheorie weltweit akzeptierte Tatsache in der Bildung immer noch wie ein Staatsgeheimnis gehütet? [1] Wäre sie Allgemeingut, könnte vieles einfacher sein und die Verschwörungserzähler hätten es unendlich schwerer.

*

In China kam sie ans Licht der Welt. [2] Ihre Wirte wurden mit viel Aufwand eingesperrt, doch sie kümmerte sich wenig darum und ging auf Wanderschaft um die Erde – die Corona-Pandemie.[3],[4] Für diesen Text ist es nicht wichtig, ob es um die aktuelle Corona-Pandemie, SARS oder eine andere pandemische Epidemie geht. Ja, es ist sogar unerheblich, ob es sich um nur pandemoide Ereignisse wie Elektrosmog, Amalgam oder Gentechnik handelt. Hier geht es um das Wechselspiel zwischen Medizinern, Politikern und der Öffentlichkeit in solchen und ähnlichen Situationen.

Aus meiner Perspektive als Biologe, der in seinem Berufsleben in der Forschung an und in pandemoiden Situationen, als institutioneller Forschungsförderer, als internationaler Wissenschaftserklärer und als Pandemiebeauftragter eines internationalen Unternehmens tätig war, möchte ich darstellen, welche Rollen Medizin, Politik und Bevölkerung jeweils übernehmen, wie sie in diesen Situationen agieren und welche Positionen und Funktionen sie einnehmen.

*

Neues, unsere Gesundheit möglicherweise Beeinträchtigendes kommt auf uns zu. Es kann ein bisher unbekanntes Produkt, eine Technologie oder auch nur eine neue Verhaltensweise sein. Etwas mit ubiquitärer, anscheinender oder scheinbarer Gesundheitsrelevanz, für Menschen ist entstanden. Es könnte eine Schädigung oder Erkrankung sein, die viele treffen wird, wenn, ja wenn was passiert?

Wir erinnern uns noch gut. Der Mobilfunk in seiner Massenausprägung entstand zum Ende des letzten Jahrhunderts. An vielen Orten wurden Mobilfunkmasten aufgebaut. Immer mehr Menschen hielten Handys in den Händen. Schon war mit „Elektrosmog“ ein wunderbar verurteilendes Wort gefunden, das die objektive Frage nach einer tatsächlichen Schädigung eigentlich gar nicht mehr zuließ. „Smog“ kannte jeder als schädliche Umweltsituation und „Elektro“ machte den verbalen Giftschrank für alle Funktechnologien gleichermaßen auf. In Verbindung mit dem Ausdruck „Strahlung“ war das Verurteilungsvokabular perfekt. Kaum war die Technologie im Umlauf, das Verurteilungswort hinreichend bekannt, kamen schon technisch neue Varianten der Handy-„Strahlen“. Sie waren natürlich immer noch schlimmer für die Gesundheit der Menschen als die vorherigen. Es entstand die DECT-Technologie, das drahtlose Telefonieren innerhalb von Wohnungen. Danach kam dann UMTS. Eins immer „gefährlicher“ als das andere. Es traten Menschen auf, die erklärten die Technologie für extrem gesundheitsschädigend. Krebs, Leukämie, Aborte, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Impotenz, Haarausfall, Rheuma, Unfruchtbarkeit, Missbildungen, Osteoporose waren wie selbstverständlich die postulierten Folgen. Man konnte sich nahezu jede Erkrankung oder Beeinträchtigung der Welt herauspicken – immer war „Mobilfunkstrahlung“ schuld. Niedergelassene Ärzte machten „Studien“. Das heißt, sie fassten Eindrücke aus ihren Praxen in Exceldateien zusammen und brachten sie publikumswirksam unter die Leute. So entstand eine große Menge von „Beweisen“ dafür, dass Elektrosmog krank machte. Diese vereinfacht dargestellten Mechanismen, die beim „Elektrosmog“ zu beobachten waren, gelten in vergleichbarer Weise auch für Gentechnologie, Ultraschall, Hochspannungsleitungen, Amalgam usw. Ungeachtet der erkennbaren Tatsachen oder auch der noch offenen Fragen, die Verurteilungen waren immer sofort da und sie waren so manifest, dass später gefundene Entlastungen so gut wie keine Wirkungen mehr hatten. Die Stammtische der Welt hatten ihre Stunde und leisteten „gute“ Arbeit. Das war die weltweite Angst der Mittelschichten, die neue „Pest“ der Erde, und sie brauchte ihre Verschwörungstheorien und natürlich ihre Heiler. Es war außerdem ein gefundenes Fressen für Wissenschaftler, Ärzte, Wissenschaftsförderer, Gesundheitsorganisationen, Fachzeitschriften. Journalisten, NGOs, Selbsthilfegruppen usw. Der Jahrmarkt der Eitelkeiten, der finanziellen Erwartungen, der Dissertationsthemen, Forschungsgelder, Posten und Pöstchen, Artikel, Bücher und Fernsehsendungen und der unendlichen Chancen war eröffnet. Alle handelten natürlich nur im Interesse der Menschen. Aber was wollen sie eigentlich und wo liegen ihre Motive?

Es fällt sehr auf, dass rund um die Erde in fast allen Staaten die gleichen Ängste vor den oben genannten pandemoiden Themen existieren. Es ist gleichgültig, ob die Staaten reich oder arm sind. Was zum Beispiel verbindet den Jemen, Bangladesch, China, USA und Deutschland? Sie alle haben eine Mittelschicht, der es gut geht, die in satten Verhältnissen lebten, die ein schönes Leben hatben  – und das möchten sie um jeden Preis behalten. Da passen mögliche, tatsächliche oder eingebildete Gefahren nicht hinein. Alles bedroht ihr tolles Leben. Sie glaubt fast alles, was man ihr einredet. Alles hat Bedrohungspotenzial. Sie will das risikofreie Leben. Aber vor allem möchte sie ihr persönliches Leben in Wohlstand und Freiheit zwischen Konsum und Drachenfliegen, zwischen Kultur und Fußball oder Formel 1 leben. Alle, die ihr das versprechen oder verkaufen, sind ihr angenehm. Alle pseudowissenschaftlichen und esoterischen Zufluchten sind ihr recht und sie ist satt genug, um die schwache, nach der Aufklärung entstandene Bodenhaftung zu verlieren, nicht ohne nebenbei noch die Natur retten zu wollen. 

Was hat das mit Corona zu tun, wird man fragen? Ganz einfach, wir haben es in der derzeitigen Corona-Krise prinzipiell mit den gleichen Beteiligten zu tun. Medizin, Politik und Menschen. Nur ist die Reihenfolge diesmal invers. Zuerst gibt es Kranke und Tote. Menschen sterben an diesem Virus. Die Mediziner waren sich von vornherein ziemlich einig, dass es sich um eine wirkliche, eine realistische Gesundheitsgefahr handelte. Keinen Fake, kein Gerücht und keine Fehlermeldung. Etwas, das nicht irgendwie und irgendwann über verborgene Mechanismen schleichend zuschlagen könnte, sondern das jeder schon unter den Namen ähnlicher Phänomene kannte. Spanische Grippe, SARS, amerikanische Schweinegrippe, Geflügelgrippe, Ebola, Pest und Cholera sind im Gedächtnis der Menschheit als bedrohlich, als tödlich hinterlegt. Der Unterschied zu den pandemoiden Vorkommnissen war also nicht die Behauptung und dann die Angst, sondern zuerst die konkrete, reale, existenzielle Angst und dann die Verschwörungserzählungen und Verurteilungen. Es ging diesmal nicht um eingebildete oder, um es mir nicht mit allen Lesern zu verderben, um ungewisse weltweite Befindlichkeiten der saturierten Gesellschaften von Afghanistan bis Zypern.

*

 China hat uns Corona vorgemacht. Fast über Nacht waren in China Tausende erkrankt und viele gestorben. Viele Menschen in anderen Ländern hatten konkrete Angst, aber ebenso viele fanden China noch sehr weit entfernt und das mit dem globalen Dorf kannten sie zwar, glaubten jedoch nicht, dass sie selbst praktisch am Marktplatz in Wuhan lebten. Viele mussten die späte Entscheidung der WHO und die Ignoranz ihrer eigenen Regierungen mit dem Leben bezahlen. [5],[6] Sehen wir uns die Mechanismen der medizinischen, der politischen und der öffentlichen Entscheidungsfindung an.

Für den Fall einer realen medizinisch begründeten Epidemie/Pandemie gibt es in Deutschland eine Institution, die an der Spitze der Vorkommnisse steht. Das steht so in den Pandemieplänen Deutschlands. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Auftrag zur ungefragten Bearbeitung und Information. Außerdem fragt die Politik nach und bittet um Rat. Alles soweit völlig normal und richtig. Die verantwortliche Regierung sucht sich ihre vorher oder ad hoc festgelegten Ratgeber und handelt. Sie erweitert den Ratgeberkreis nach und nach um diejenigen Experten, die in der jeweiligen Phase gebraucht werden, in der sich die Pandemie befindet. Im Gegensatz zu den schon genannten pandemoiden Ereignissen wissen wir oder können es zumindest wissen, dass es sich bei der Infektion mit dem Coronavirus um eine ernste Erkrankung handelt. Es erzeugt eine üble, virale Lungenentzündung (Covid-19) mit, wie wir nach und nach entdeckten, vielen schlimmen Side Effects. [7] Vor nicht allzu langer Zeit gab es mehrere ähnliche Erkrankungen in der Welt. Stichwort Ebola oder SARS. [8] Das waren sehr ernste, noch lokale Bedrohungen mit zahlreichen Todesopfern. Aber wie würde es diesmal sein? Diese Frage stand noch offen?

*

Nachdem Corona von seiner Virtualität auf seinen Sendeplätzen im TV und im Internet physisch direkt an die europäischen Frühstückstische gesprungen, ja durch das leichtfertige Verhalten vieler Menschen und Institutionen in verschiedenen Ländern regelrecht durch Europa gepeitscht wurde, war guter Rat teuer. [9] Irgendjemand musste handeln. Und seltsam, der sonst viel geschmähte Staat sollte nun plötzlich seine Pflicht tun und die Bürger schützen. In manchen Ländern liefen die Politiker weg, duckten sich, leugneten jede Art der Gefahr oder Verantwortung, suchten Schuldige oder machten schnell mal Grenzen dicht. Nun denn, so ist das mit den Menschen. Aber dürfen Politiker so handeln? Bitte nicht vergessen, sie sind auch nur Menschen. Sie trifft so eine wahrscheinlich todbringende Pandemie genau wie jeden anderen. Jedoch haben sie ein Amt übernommen und müssen versuchen, ihre Gemeinde, ihre Stadt, ihr Bundesland, ihr Land, aber auch sich selbst und ihre Familien zu schützen, und wenn das nicht geht, wenigstens alles zu unternehmen, um die Situation zu beherrschen und so zu gestalten, dass es in der Zeit nach der Pandemie noch etwas gibt, das man rebooten kann.

Wie machte man das in Deutschland? Wie hat die Regierung das gemacht und wie macht sie es richtig? Es gab Pandemiepläne auf Kommunal-, Länder- und Bundesebene. Diese wurden das letzte Mal im Jahr 2017 aktualisiert. Aber wie wird es diesmal sein? Die Frage war offen, nein, tausend Fragen waren offen. Seltsam, eine vergleichbare Verleumdungsmaschinerie wie bei den pandemoiden Erscheinungsformen üblich, lief nicht an. Alle sonst an solchen Themen beteiligten Schwarzseher, Verschwörungstheoretiker, Schwurbler und Vielschwätzer schwiegen, hielten sich bedeckt. Die sonst so attraktiven konkreten und theoretischen Verführungsformen der saturierten Gesellschaft griffen offenbar nicht. Es galt offenbar, das eigene, schöne Leben zu retten und nicht in eingebildeten Gefahren zu schwelgen.

Erinnern wir uns: In Wuhan trat die Corona-Erkrankung auf. Es dauerte nicht lange, da machte Chinas Staatsführung die Stadt dicht. Der Rest der Welt schaute noch von fern zu und hoffte, dass es dabei bleiben würde. Das war die Gemengelage, die WHO, die Regierungen, die betroffenen medizinischen Einrichtungen, die Medien und die Menschen traf. Corona hatte das Zeug, eine richtige Pandemie zu werden. Dann kam eine Information, und es war eine, wie sich später herausstellte, fatale Information an die Öffentlichkeit. „Es trifft hauptsächlich alte Menschen.“ [10] Sie wurde gleich zu Beginn durch diese einschränkende, fast zynisch anmutenden Information, es träfe hauptsächlich Alte und Kranke, „entschärft“. Dadurch käme es fast zu einer Art Pandemie „Light“. Irgendwie erinnerte es an Katastrophenfilme, in denen nur bestimmte Teile der Menschen von einem geheimnisvollen Virus ausgerottet werden. Viele nicht zu dieser Opfergruppe gehörende Menschen atmeten kurz auf.

Bei Elektrosmog & Co. entstanden an dieser Stelle sofort unendliche (Horror-)Geschichten, die über Jahrzehnte hinweg vielen Menschen Ansehen, Image und Geld bescherten. Es begann die Everlasting Time der Alleswisser, Scharlatane, Schwindler, Technologiefeinde, Verschwörungstheoretiker, Erfahrungsmediziner usw. Das ist die übliche Bühne des weltweiten Gefahrensuchens und -beschwörens. Sie alle wurden auf allen Kontinenten nur zu gern gehört. Wir werden etwas später sehen, dass es auch bei uns diese Gesellschaftsschicht ist, deren Verhalten dieses Geschehen forciert. Die Corona-Pandemie jedoch ließ sie alle – noch – schweigen. Warum?

Weil es sich, wie schon gesagt, bei der Corona-Pandemie nicht um ein nur vermutetes, sondern um ein reales Gesundheitsrisiko handelt, auch wenn noch nicht sicher war, wie gefährlich, tödlich oder irrelevant es für den Einzelnen ist. [11]

Konzentrieren wir uns auf Deutschland. Nach einer kurzen Schockstarre begannen die vorbereiteten Pandemiepläne zu laufen. Die ersten Schritte waren die wichtigsten. Bisher waren die meisten Menschen verunsichert und suchten verlässliche und sichere Führung. Insbesondere die Experten waren nun gefragt. Die Gesellschaft erwartete Aufklärung, Hilfe, Entlastung von und Schutz vor der Pandemie. Natürlich auch, wenn nicht schon alles zu spät war, Heilung, ja Rettung und Hoffnung. Die nationalen Pandemiepläne basieren auf von der WHO erarbeiteten medizinischen Grundlagen und den daraus resultierenden lokalen Handlungsempfehlungen für Gesundheitssysteme und Katastropheneinrichtungen. Hieraus ergeben sich von vornherein schon sehr viele Maßnahmen, vor allem für das Gesundheitsministerium und die ihr direkt oder indirekt zugeordneten Behörden des Gesundheitssystems. Diese Empfehlungen sind grundsätzlicher Art. Vieles richtet sich nach der Art der Erkrankung, denn jede Pandemie ist in ihrer medizinischen Ausprägung anders. Genaueres geben die Pandemiepläne nicht her. Hier müssen nationale und internationale Mediziner und ihre Einrichtungen maßgeblich unterstützen.

Unbekannt oder nur eingeschränkt bekannt sind häufig:

  • Herkunft des Erregers,
  • der Erreger selbst,
  • Infektionswege,
  • Eintrittspforte des Erregers in den menschlichen Körper,
  • Infektion (Art der Infektion, Verlauf, Ausbreitungsart und -geschwindigkeit),
  • Tier-zu-Mensch-Übertragung; Mensch-zu-Mensch-Übertragung,
  • Krankheitsverlauf, Sekundärerkrankungen,
  • Diagnose,
  • Therapie(n),
  • lokale Ausbreitung der Infektion,
  • Mortalität
  • und vieles andere mehr.

Für die meisten dieser Punkte sind Mediziner des RKI sowie vergleichbarer Institute aus allen Teilen der Welt die richtigen Ansprechpartner. Zusammen mit der fortschreitenden Ausbreitung im Land und über Landesgrenzen hinweg kommt auf die gewählten Volksvertreter immer mehr Verantwortung zu. Es gilt, schnelle, richtige machtvolle Entscheidungen zu treffen.

Bevor wir die Beteiligten näher ansehen, greifen wir etwas voraus. Es hatte sich abgezeichnet, dass die Pandemie keine Pest- oder Ebolapotenz besaß. Die voraussichtlich am meisten Betroffenen (ein schöner Euphemismus für wahrscheinlich Sterbende) sind die hochbetagten Menschen und Personen (noch) unspezifischer Risikogruppen. Es waren also relativ niedrige Mortalitätsraten zu erwarten. Von ernsthaften, teilweise sogar chronischen werdenden Sekundärerkrankungen ahnten zu dieser Zeit nur sehr wenige etwas. Dadurch ergaben sich zwei grundsätzliche Vorgehensoptionen für die führenden Politiker eines Staates. Nennen wir sie:

  1. Kurz, billig und blutig: Hierbei lässt man die Pandemie kommen, lässt sterben, wer eben stirbt, hält die Wirtschaft und das Leben weitestgehend unangetastet.[12]
  2. Lange andauernd, teuer und ethisch verträglich (so unblutig wie möglich): Inzwischen kennt jeder den deutschen Lockdown“ mit all seinen sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Entsprechend der äußerst disziplinierten Umsetzung hatte dieses Vorgehen eine im Vergleich mit den meisten anderen Ländern sehr niedrige Erkrankungs- und geringe Mortalitätsrate. Die Rechnung „Geld gegen Leben“ wurde von Deutschland nicht eingegangen.

Es gibt auch noch die Variante:

  1. c) Ignorieren oder leugnen und abwarten, aber wir sehen ja, wohin das führte.

Deutschland ging den Weg, den die Variante b) beinhaltete. Sehen wir uns an, wie Politiker in einer Pandemie vorgehen können. Pulmologen, Kliniker, Virologen, Infektiologen, wissenschaftlich arbeitende Mediziner oder Ärzte, Epidemiologen mit ihrem Schwerpunkt auf Statistik und viele andere medizinische Disziplinen stehen bereit, die Politik im Bereich der Erkrankung zu beraten.

Politische Fragen sind in der Regel sehr konkret und absolut. Zu den oben genannten Punkten stellen sie Fragen, die sie konkret beantwortet haben möchten. Ganz wichtig sind ihnen die Punkte: Ausbreitung innerhalb der Bevölkerung, Schwere der Krankheit, Mortalität und vor allem: Wie kommt unser medizinisches System damit klar? Werden die Infektionen zu einer Überlastung der Intensivstationen führen? Hinzu kommen außermedizinische Fragen. Was geschieht mit den Menschen in der Pandemie? Werden sie die Nerven behalten? Kommt es bei Massensterben zu Aufständen, Plünderungen, Anarchie? Wohin mit den Leichen? Wie können (Groß-)Unternehmen reagieren, wie geordnet „runterfahren“? Wie wird sich die Arbeitslosigkeit entwickeln? Wird es genug zu essen geben, Strom, Wasser, Medikamente, Geld, Transport, Polizei, Armee etc.?

Hier waren nicht medizinische Experten gefragt. Doch war die Beantwortung zunächst mangels vorliegender Erkenntnisse kaum möglich. Zu wenig war bekannt, zu viel Spekulation oder nennen wir es Hypothese. Von einer überprüfbaren Theorie waren die meisten noch weit entfernt. Für all diese Probleme brauchten die verantwortlichen Politiker Informationen aus verlässlichen Quellen. Damit nicht genug: Was sagt man den Bürgern, den Medien, den Ländern und Bündnissen? Wie kommuniziert man das eigentlich Unaussprechliche? Die Idee eines brutalen Lockdown tauchte auf.

Entscheidungen waren gefragt. Die BürgerInnen warteten und hofften. Dabei war die Gefahr riesig, dass man alles falsch machen könnte.

Das ist die Erwartungshaltung der Politiker, die an die Mediziner und sonstigen Berater und Fachministerien gestellt werden. Es ist die absolute Stunde der ExpertInnen.

*
Exkurs: Wann ist man Experte/Expertin?

Um als Experte/Sachverständiger zu fungieren, muss man in den USA, Kanada und UK einem Standard entsprechen. Es ist eine Handlungsanweisung, die feststellen soll, ob jemand hinreichend qualifiziert für eine infrage stehende Thematik ist, um einem Gericht die ihm fehlende Expertise zu ersetzen und ihm damit zu helfen, ein Urteil zu fällen. Es trägt den Namen: Daubert-Standard bzw. Daubert Principle (in Kanada und UK sind die Regelungen etwas abweichend).[13] Es soll geprüft werden, ob der oder die Befragte nach Methoden urteilt, die folgenden vier Kriterien gehorchen:

  1. Empirische Überprüfbarkeit: Lassen sich die verwendeten Methoden bzw. Theorien verifizieren oder falsifizieren?
  2. Wurden die Methoden in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und dabei einem Peer-Review unterzogen?
  3. Gibt es eine Aussage über die Unsicherheit der Methode und wird diese Aussage bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt?
  4. Ist die Methode in einer maßgeblichen wissenschaftlichen Gemeinschaft allgemein anerkannt?

Im Wesentlichen sind diese Anforderungen an NaturwissenschaftlerInnen bzw. anerkannte MedizinerInnen gerichtet. In etwas abgeschwächter Form gelten sie auch für nicht naturwissenschaftliche ExpertInnen. Leider haben wir in Europa (außer UK) meines Wissens nach nichts Vergleichbares. Das bedeutet, dass die Politik (auch in Deutschland) oft nach Titeln, Positionen, Empfehlungen, Bekanntschaft etc. urteilen muss. Ungeachtet dieser Unsicherheiten des tatsächlichen Expertentums stellt die Politik drängende und für Entscheidungen essenzielle Fragen.

Nun ist es ein Teil Glück, die richtigen BeraterInnen zu finden. Denn neben ihrer überragenden Expertise ist es mindestens ebenso wichtig, dass die befragten WissenschaftlerInnen in der Lage sind, den drängenden Anforderungen, Wünschen, ja Verführungen der Situation zu widerstehen. Der alte Spruch „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ gilt mehr denn je, je herausragender und vor allem öffentlichkeitswirksamer die Position des/der Betroffenen ist. Viel drängender und essenzieller als in einer mehr oder weniger tödlichen Pandemie geht es ja kaum. Ein ganzes Land hängt an den Lippen der Verantwortlichen und ihrer ExpertInnen. Wie groß ist da der Wunsch der Politiker, ihre Verantwortung weiterzugeben und sich hinter wissenschaftlichen Aussagen zu verstecken? Mit jedem Interview, mit jeder Nachfrage wird die Versuchung für die Experten stärker, Aussagen zu interpretieren und immer mehr zu verfestigen, um klare und deutliche, die Öffentlichkeit befriedigende Erklärungen geben zu können. Wie groß ist der Sog, den Politiker, Medien und Öffentlichkeit ausüben, um immer mehr und immer deutlichere Aussagen von ExpertInnen zu bekommen? Nun haben die Politiker, was sie brauchen. Sie „besitzen“ Experten der ersten und zweiten Stunde, die ihnen wichtige Teile der Kommunikation abnehmen.

*

Daher lastet ein gigantischer Druck auf Medizinern, Virologen, Klinikern und Epidemiologen. Die Medien, die Politik und die Menschen zerren ihnen jedes Mikrogramm an Wissen heraus. Es ist ungeheuer schwer für Institute, ruhig ihren Job zu machen. Experten werden gefragt, gebeten, gedrängt, gepresst, gelockt, verführt, den Fragenden das zu geben, was sie hören wollen: Wissen, Erkenntnis, Verlässlichkeit und vor allem Hoffnung.

Hierin unterscheiden sich Pandemieumstände wenig von pandemoiden Situationen. Nur ist hier die Bedeutung von Fehlern, Fehleinschätzungen und Irrtümern sehr viel größer.

Jetzt passiert es. ExpertInnen geben nach, werden weich, immer weitergehende Fragen werden gestellt. Sie werden immer omnipotenter gesehen, und nach und nach fühlen sie sich auch so. Plötzlich reden Virologen über Epidemiologie, Kliniker über Virologie, Epidemiologen über Therapien, alle über wirtschaftliche, technische und soziale Aspekte der Krise. Die Fragenden differenzieren kaum noch zwischen den Disziplinen. Die Talkshows der Republik schon gar nicht. Fachexperten der ersten Stunde werden weiter und weiter gefragt, ja fast gezwungen, auf Dinge zu antworten, die deutlich über ihr Fachgebiet hinausgehen. Das alles ist so verständlich, so menschlich, aber auch so falsch. Politiker suchen nach Wegen, die Krise zu bewältigen, und hängen an den Aussagen der WissenschaftlerInnen. Es ist für sie unbedingt wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie nur wissenschaftliche Erkenntnisse ihres Bereichs liefern können, soweit sie über solche verfügen. Die Entscheidungen dürfen nur vonseiten der Politik kommen. Dies ist ein Kernsatz jeder Pandemie, so simpel er scheint.

Spätestens nach den ersten Entscheidungen kommen die Populisten, die keine wirkliche Rolle im Entscheidungsprozess spielen, aber die von den Medien gefragt werden, weil sich die wirklichen Fachexperten hoffentlich nicht mehr zu weiteren Einlassungen drängen lassen. Oft mit wohlklingenden Namen oder Titeln stehen sie den Medien, Gruppen, Regionalpolitikern Rede und Antwort. Sie generieren wohlfeil die Antworten, die in der Regel weiter gehen als die der verantwortlichen Personen. Es reden hier die vermeintlich Übergangenen, offiziell nicht Gefragten. Sie werden „Universalgelehrte“, und wie sie reden. Ohne Verantwortung zu haben, analysieren, kritisieren, medisieren und verurteilen sie. Sie produzieren Meinung auch in Feldern, die noch nicht einmal zu ihren Randkompetenzen gehören. Jetzt endlich sind wir auch wieder vollständig im Feld der pandemoiden Ereignisse angekommen. Dort funktioniert es genauso, jahre- und jahrzehntelang. Jetzt gilt es, sich die lukrativen Posten im Kommunikationsbereich zu sichern. Es werden Andockpositionen gesucht. In Fällen pandemoider Effekte kostet es ungünstigstenfalls nur Geld, Chancen, den Verlust von Technologievorsprüngen oder internationale Vorteile. Ganz anders bei der Corona-Pandemie. Draußen tobt die Pandemie weiter, nur nicht mehr so laut. Das Sterben im eigenen Land ist leiser geworden und hat sich von den Menschen entfernt. Horrorszenarien wie die Triage scheinen Geschichte. [14] Sie klingen nur noch wie böses Rauschen aus südeuropäischen Ländern, den USA oder Brasilien. In einigen Ländern sterben täglich noch Tausende, aber an uns ist der Kelch noch einmal vorübergegangen.

Oder scheint es nur so?

Wie auch immer. Kaum ist die größte Gefahr vorbei, schon kommen sie hervor, alle aus pandemoiden Ereignissen oben bekannte Akteure. Als hätten sie nur darauf gewartet, endlich ihre lang gehegten Überzeugungen, Vorwürfe, Beschuldigungen, Ahnungen, Weltuntergangs- und Verschwörungsszenarien erneut unters wieder gern zuhörende Volk zu bringen. Ihre Absicht ist es, Menschen aufzuhetzen, zu bedrohen, zu ängstigen, zu verführen und dabei ihr Mütchen zu kühlen, Geschäfte zu machen, ihr Ego zu stilisieren, Erreichtes mit Schmutz zu bewerfen und dabei ein erneutes Ausbrechen des Corona-Geschehens zu riskieren, ja zu forcieren. Sie setzen sich zum Stimmenfang auf denselben Rasen, auf dem kritische Menschen nach den näheren Umständen des Geschehenen fragen; zu Menschen, die fragen: Haben die Verantwortlichen alles richtig gemacht, oder auch hätte manches besser gemacht werden können? Werden Bürgerrechte, die zum Schutze aller eingeschränkt worden sind, wieder zuverlässig freigegeben? Sind Verhaltensweisen eingerissen, die schon wieder abgeschafft worden sein sollten, und vieles andere mehr? Wie geht es weiter? Abstand, und zwar mehr als 1,5 m zu denen, die ihre teilweise wirklich üblen Absichten mit dem Mäntelchen der Bürgerrechte, der persönlichen Unglückssituationen anderer bedecken, wäre jetzt angebracht.

Eine Absage an den Geist, der so tut, als hätte irgendjemand die Corona-Krise, das Virus angeschaltet, und nun könnten wir es einfach wieder abschalten, wäre mehr als nötig.   

„Das kann doch gar nicht sein, vorgestern sollte man keinen Mundschutz tragen und heute ist es das Allheilmittel. In der Wissenschaft ist das alles eben auch nur Meinungssache“, hört man sagen. Wie auch bei pandemoiden Erscheinungen folgt eine heftige, noch unspezifische Abwehrreaktion eines kleineren Teils der Gesellschaft. Allerdings gibt es doch einen Unterschied: Die Anzahl der Experten ist (noch) nicht unendlich groß. Auch gibt es (noch) nicht viele vordergründig lang bemühte Forschungsgelder zu ergattern, Enthüllungen zu schreiben, aber schon etliche Vermutungen und Verschwörungen zu pflegen. Krude Inhalte werden einfach angehängt. Hier einige Beispiele: Ein Impfstoff wird von der Regierung zurückgehalten, das Virus kann durch chinesische Produkte übertragen werden, Bill Gates will die Menschheit zwangsimpfen, das Virus ist ein missglückter US/China-Militärversuch, das Virus ist eine Biowaffe. Es gibt Spekulationen, dass 5G-Strahlung das Virus im Körper aktiviert. [15] Eine weitere Erzählung besagt, dass das Virus absichtlich verbreitet wurde, um die Folgen von 5G zu vertuschen. In der schlimmsten Erzählung sind sowohl 5G als auch das Virus Teil eines größeren Plans, um die Erdbevölkerung zu dezimieren. Ob unsinnig, dumm oder verrückt, völlig willkürlich werden Themen aus Vor-Corona-Zeiten wiederbelebt oder neu erfunden. Auf einmal erscheint „5G-Technologie ist Verbreiter, Erzeuger der Coronaviren“, und schon geht es zum lustigen Verbrennen von Basisstationen. Ob dort, wo sie verbrannt werden, 5G existiert oder nicht. Es ist alles genau wie vor 30 Jahren beim Beginn der „Elektrosmog-Pandemie“ die bis heute anhält und nun endlich wieder stärker befeuert werden kann. Beinahe alles ist so unglaublich wie die Behauptung, dass bei Umstellung auf Sommerzeit die Sonne wartet, bis die Erde sich eine Stunde weitergedreht hat. Aber viele Menschen glauben ja auch an eine hohle Erde.

*

Wie kommt es nun zu diesen Phänomenen, die mit Logik und Tatsachen, Fakten also, nichts zu tun haben? Es gibt drei grundsätzliche Verständnisdefizite, denen Politiker und die nicht naturwissenschaftlich orientierte Allgemeinbevölkerung, ja selbst etliche Ärzte fast hilflos ausgesetzt sind.

  • Missverständnis: Es existiert eine Kluft zwischen Ärzten und naturwissenschaftlich arbeitenden Medizinern. Dies äußert sich häufig in einem eingeschränkten Vorgehen, mangelhaften Analysen und schwachen oder falschen Schlussfolgerungen. Dennoch: Menschen glauben ihrem „Doktor“ fast alles.
  • Überschätzung: Menschen bewerten Naturwissenschaften als Genie- oder Freakwissen und weniger als vorläufigen Wissensstand an der vordersten Grenze der Erkenntnis. Das Resultat: Sie verstehen jede Hypothese/Theorie als absolut und unveränderbar. Das fällt uns bei jeder Problematik, also auch bei einer Pandemie mit sich schnell und häufig verändernden Kenntnissen über Erreger, Ansteckung, Mortalität etc. böse auf die Füße und erschüttert den Glauben an die Wissenschaft nachhaltig.
  • Unverständnis: Bezogen auf die gesamte Bevölkerung weiß so gut wie niemand, wie Naturwissenschaft funktioniert, was sie kann und vor allem was sie nicht kann und auch gar nicht versucht bzw. nicht will. Das Resultat: Völlige oder partielle Unkenntnis und sich verändernde Aussagen werden als Schwäche, Beliebigkeit und völlige Unzuverlässigkeit der Wissenschaft interpretiert. Man misstraut ihr.

Nun hilft es wenig, den Punkt 3 anzuführen, wenn er nicht näher erklärt wird.[16]

Die Kids lernen in der Schule normalerweise Physik oder Chemie, aber über deren wissenschaftliche BASICS lernen sie so gut wie nichts.

Wenn es so wäre, könnten sie verstehen, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse funktionieren. Sie würden auch verstehen können, wodurch sie sich von Geisteswissenschaften unterscheiden und wie evidenzbasierte medizinische Erkenntnisse zustande kommen. Wer grundlegende Erkenntnis-Theorie in der Schule lernt, erkennt,

dass eine Theorie so lange Bestand haben muss, bis nachgewiesen ist, dass sie nicht zutrifft. Von einem „Beweis“ auszugehen, ist nicht richtig.

Heißt das, wir wissen überhaupt nichts sicher? Durchaus nicht. Bei vielen Erscheinungen unseres Lebens, die wir tagtäglich erfahren, können wir davon ausgehen, dass wir uns auf sie verlassen können. Nur weil wir bei der Erforschung der Schwerkraft nach den tatsächlichen Ursachen ihrer Wirkung immer noch nicht viel weiter gekommen sind, heißt es nicht, dass morgen jemand kommt und sie für nicht existent erklärt oder dass ihre bisher bestehende Theorie falsch ist. Wir wissen es nur nicht so sicher, wie wir die Lottozahlen der letzten Ziehung kennen. Überprüfungen können eine Theorie widerlegen; sie können sie falsifizieren, aber nicht als wahr verifizieren. Sie können also eine unter naturwissenschaftlichen Rahmenbedingungen aufgestellte Theorie zwar als möglicherweise falsch, nie aber als wahr erweisen. 

Allerdings gilt das nicht für alle möglichen Theorien. Die „Theorie“, dass Donald Trump als Prophet im neuen „Glauben“ der QAnon mittels seiner Schreibfehler auf Twitter verborgene Nachrichten von Gott sendet, ist nur krude und hat mit der Art Theorien, die aus der Wissenschaft kommen, nichts zu tun. Das ist schon deshalb so, weil die Naturwissenschaft den Teil mit Gott und seinen Nachrichten wissenschaftlich nicht überprüfen kann. Wer behauptet, alle Ideen könnten als richtig gelten, bis das Gegenteil bewiesen ist, missbraucht Karl Popper und seine Falsifikationsaussage. Theorien müssen überprüfbar sein, sonst sind es keine wissenschaftlichen Theorien, sondern nur Ideen. Im Alltag müssen wir nicht ununterbrochen die Falsifikation einer Annahme versuchen, es reicht meistens aus, eine Haltung einzunehmen, die kritisch ist; eine skeptische Haltung, die sich kritische Überprüfungen des Behaupteten zunutze macht.

Ich hoffe, dass dieser Essay nicht nur diejenigen erreicht, die Karl Popper entweder in ihrer Schulzeit, im Studium oder Berufsleben kennengelernt haben. Der Durchseuchungsgrad mit esoterischen Ideen (Astrologie, Engellehre, Wahrsagerei, Erdstrahlen, Mondkalendern, Reiki, Bachblüten, Tarot, Levitation, QAnon, Channeling, Orgon-Akkumulatoren, Telepathie, Handlesen, Chakren, Heilsteinen, Spirit-Boxen, Pendeln, Numerologie, Nahtoderfahrungen, alternativen Heilern, Homöopathie und, und, und liegt bei sicherlich 80-90 %. Das Wissen um naturwissenschaftliche Basics liegt wahrscheinlich bei 2 %. Diese 2 % sichern unser gesamtes technisches Leben und vieles mehr. Nach dem Scheitern der Aufklärung befinden wir uns im sogenannten „Informationszeitalter“. Für die Menschheit wäre es besser, wir hätten das „Wissenszeitalter“, dann aber wäre das Internet sicher zu 70 % leer.

However – ich bin sicher, die Menschheit überlebt jede Pandemie – irgendwie.

Fußnoten

[1] Karl Popper 1934: Logik der Forschung. Zur Erkenntnistheorie der modernen Naturwissenschaft. 11. Aufl. 2005, ISBN 3-16-148410-X

[2] 7. Januar 2020: Neues Coronavirus als Erreger in China identifiziert. Laut WHO gelingt es chinesischen Experten, den Erreger 2019-nCoV (Merkur.de*) zu identifizieren. Er gehört demnach zur großen Familie der Coronaviren, die harmlose Erkältungen auslösen können – aber auch schwere Atemwegserkrankungen wie SARS.

[3] 23. Januar 2020: Wuhan mit seinen 11 Millionen Einwohnern wird unter Quarantäne gestellt. 25. Januar 2020: In China werden nun knapp 60 Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt.

[4] „Corona“ nennt man die Hülle dieser Art von Viren, die unter dem Mikroskop wie ein Kranz aussieht.

[5] Die WHO beschließt nach einer zweitägigen Krisensitzung, vorerst keinen internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Zur Begründung heißt es, bisher gebe es außerhalb Chinas „keine Hinweise“ auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.

[6] Katastrophal viele Menschen in Italien, Spanien erkranken und sterben. Durch Leugnung der Gefahr werden USA und Brasilien die am stärksten betroffenen Staaten weltweit.

[7] Die neuartige Lungenerkrankung aus China wird von der WHO Covid-19 genannt. Das Virus erhält den Namen Sars-CoV-2.

[8] Ebola ist eine oft schwer verlaufende Infektion mit Fieber und Blutungen (hämorrhagisches Fieber). Die Krankheit wird durch das Ebola-Virus ausgelöst, das zu den gefährlichsten Erregern der Welt zählt. Es gibt bisher keine wirksamen Medikamente oder Impfungen dagegen.

[9] 24. Januar 2020: Erste Fälle in Europa

[10] 60 Prozent aller COVID-19-Verstorbenen sind in Pflegeheimen oder von Pflegediensten betreute Menschen. Deren Anteil an allen infizierten Personen beträgt aber nur 8,5 Prozent. (Onlinebefragung der Universität Bremen, Juni 2020)

[11] Risiko ist Eintrittswahrscheinlichkeit mal Schadenshöhe.

[12] So hat es Schweden gemacht. Das Ergebnis: die höchste Sterberate pro 100.000 Einwohner in Europa, aber vielleicht die geringsten wirtschaftlichen Einbußen.

[13] U.S. Supreme Court case, Daubert v. Merrell Dow Pharmaceuticals, 509 U.S. 579 (1993).

[14]     Triage ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige – Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Erkrankten darüber zu entscheiden, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen aufzuteilen sind. Es handelt sich dabei um ein Stratifikationsverfahren vor der vollständigen Diagnose.

[15] „5G“ bezeichnet einen neuen, wesentlichen Mobilfunkstandard, dessen Funkzellen in Städten engmaschiger ausgebaut werden als bei Vorgängertechniken.

[16] Naturwissenschaft ist: „Die kritische Methode der Wissenschaft von Versuch und Irrtum: Es ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.“ Karl Popper (1902-1994): „Ausgangspunkte. Meine intellektuelle Entwicklung.“ Die Folge aus Poppers Ansatz ist das Prinzip der Falsifizierbarkeit. Auf unbeantwortete oder unbefriedigend erscheinende Fragen geben wir versuchsweise eine Antwort. Diese unterziehen wir einer strengen theoretischen und/oder praktischen Prüfung. Wenn sie diese nicht bestehen, verwerfen wir diese Antwort und versuchen, sie durch eine bessere zu ersetzen. Wichtig: Im Gegensatz zu beispielsweise der Mathematik gibt man es also auf, eine Theorie beweisen zu wollen, und beschränkt sich darauf, zu versuchen, eine Theorie zu widerlegen. Sollte eine Widerlegung prinzipiell gar nicht möglich sein, dann ist das Problem naturwissenschaftlich nicht zu bearbeiten (z.B. der Versuch Gott zu widerlegen).

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Literatur, Short Stories

lachen leben sterben

13 Geschichten aus der Welt

220 Minuten Lesen_. 

Inhalt: lachen leben sterben

African BBQ – Namibia, Wildnis und weisse Jäger
Mond und weiße Haut – lässt uns in Indien mit schwarzen Schatten allein in der Nacht
Auf Händen tragen – Nachts im Hauptbahnhof München
Dreizehn Sekunden – führt in die grausame Welt der Kinderbanden African
Créme Brûlè – Teambildung mal anders
Mama Tube – Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde ohne es zu wollen
China, die Erste – Reisen mit Hindernissen und Sagenhelden
Das Rauschen der Termiten – Tod in der Wildnis
Der Herr auf dem Esel – Jerusalem und der denkwürdige Tag vor Palmsonntag
Dammi la mano! – Ein Krüppel, eine Mafioso und die Rache
Die Zeichnung – Ein alter Mann und seine Schuld – – ausgezeichnet mit Münchner Werkstattpreis
Abwärts in den Tod – Es brennt, na und?
Eine gute Jagd – Sympathische Jäger?!

Die Geschichten aus fünf Kontinenten zeigen das Lachen, Leben und Sterben, wie es sein kann, wenn man Augen hat zu sehen.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter e-Books, Literatur, Literaturpreise, Reise Short Stories, Short Stories, Tiere

DREIZEHN – Meine Welt in Kurzgeschichten

Nach längerer Vorbereitung hat der Mexxbook Verlag meine Kurzgeschichten als e-Book mit dem Namen DREIZEHN  herausgebracht, und schon die ersten AMAZON-Rezensionen haben mich mehr als überrascht.

Die Gerneleserin schrieb: Fünf Sterne sind hier eigentlich zu wenig. lies mehr…

Wolfgang Schwerdt meinte: Kullnick beobachtet, beschreibt, dokumentiert und bringt damit dem Leser – nur scheinbar distanziert – das für uns Unbegreifliche von Realitäten nahe, die nicht nur weit weg von uns, wie beispielsweise die mexikanischen Kinderbanden, existieren. lies mehr…

Mit Spannung erwarte ich Eure(Ihre Meinung. Entweder auf meinem Blog oder besonders gern bei AMAZON

Zusammenfassung des Buches
Die Kurzgeschichten in „13 – Dreizehn“ sind ein kosmopolitischer Spiegel des Lebens, Kämpfens und Leidens, aber auch der Freude und des allgegenwärtigen Wunsches, aus dem Leben das Beste zu machen. Sie zeigen, dass die bloße Existenz den Protagonisten nicht genug ist. Es kommt immer noch etwas dazu, sei es Mut oder Verzweiflung, Fürsorge oder Hass, Kraft und Schwäche, Liebe und Freundschaft, Hoffnung und…

Die erste Geschichte, „Dreizehn“, nimmt den Leser mit nach Mexiko, in ein Land voller Härte und Grausamkeit, vor den geschlossenen Grenzen der USA.
„Mama Tube“ ist Joan Sutherland, Canbarra, Australien. Sie meistert ein Leben, das tausende Menschen in die Verzweiflung und den Wahnsinn getrieben hätte, und sie ist dabei noch Anderen eine Hilfe und Trost in ihren Schwierigkeiten. Beim Crash-Kontakt mit einer anderen Kultur kann der Leser versuchen sich selbst wiederzufinden. Ich lasse eine Rezensentin der Erzählung „China, die Erste“ selber sprechen: „… eine atemlose, witzige Geschichte voller Charme und Esprit, hat mir sehr gut gefallen. Das Tempo und die passenden chinesischen Sprichwörter steigern die Spannung. Aus dem Professor könnte ein Serienheld werden …“. Die menschliche Geste der Hilfe, das „Dammi la Mano“ wird brutal konterkariert und in einen Akt der Rache verwandelt. Nicht weit von Rom entfernt findet im stillen Farnese ein Krimi statt. „Nur Rauschen?“ stellt die Frage nach dem Leben. Sie ergibt sich bei der Begegnung eines Wissenschaftlers mit einer Oryx-Antilope, in einer für das Tier dramatischen Situation in Tanzania.

Die mit dem Haidhauser Werkstattpreis, München, ausgezeichnete Kurzgeschichte „Die Zeichnung“ steht am Schluss des Buches. Sie zeigt, wie Unschuld sich in Schuld verwandelt hat.

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Abenteuer, e-Books, Kurzgeschichten, Literatur, Literaturpreise, Reise Short Stories, Short Stories, Tiere

Jagd nach dem Regen

Tropfen adrian.benko

Nach zwei Stunden hatte der Regen endlich aufgehört. Das Wasser sammelte sich auf den obersten Blättern und Ästen der hohen Buchen und bildete im durchbrechenden Licht des frühen Herbstmorgens rinnendes Silber auf dem Weg zur Erde. Die Ströme liefen zusammen und fielen als kleine Wasserpakete auf die unter den Buchen heranwachsenden Eschen und halbwüchsigen Ahornbäume, wo sie zu tausend blitzenden Splittern auseinanderspritzten und als eine Art Regen der zweiten Etage das mannshohe Gebüsch benetzten. Dies und das Platschen riesiger Wassertropfen auf Farne, Gräser und Büsche machten das Geräusch aus, das sich immer nach einem heftigen Niederschlag durch den lichten Wald zog. Dunst stieg auf und betupfte die klare, frische Luft.

Atemgeräusche drangen aus dem Gebüsch und schweres Schnaufen wies auf die dort hockenden Jäger hin. Noch wagten sie sich nicht aus ihrem Regenschutz hervor. Zu leicht schlügen ihnen die Wasserbömbchen von den hohen Bäumen mit voller Wucht auf den Kopf.

„So“, kurz und scharf klang es, „dann können wir wohl? Etwas Besseres als dieser Regen konnte uns gar nicht passieren. Nach einem ergiebigen Schauer ist die Jagd viel leichter als sonst. Die Luft ist klar und rein, die Sicht gut und man selbst ist frisch und aufmerksam.“

Buche

Der, der diese Worte sprach ist der dickere von Beiden. Trotz der Deckung im dichten Gebüsch liefen ihm dicke Wassertropfen über das Gesicht. Es ist einer jener dunklen, kräftigen Kerle, die mit selbstsicherem Auftreten und jovialem Gehabe Andere allein dadurch einschüchtern, dass sie sich stark fühlen und das ungeniert zeigen.

Der zweite ist ein eher schüchterner, schmaler Typ, eine der Figuren, die immer so aussehen, als hätte man sie gerade aus dem Wasser gezogen.

„Vielen Dank auch noch, dass Du mich zu Jagd mitnimmst. Du weiß ja, dass es das erste Mal für mich ist.“, sagte er und merkte sofort, dass es ihm wieder nicht gelungen war Zuversicht und Entschlossenheit auszustrahlen.

„Ach was, irgendwann ist es ja für Jeden das erste Mal.“, sagt der Dicke und grinste seinen Begleiter an, wobei er seine Zähne herausfordernd blitzen ließ.

„Ich weiß immer noch nicht, ob ich es schaffen werde – wenn es Ernst wird.“, sagte der Dünne und ärgerte sich schon wieder über seinen Mangel an Unerschrockenheit.

„Du weißt genau, dass es sein muss. Es werden sonst zu viele und außerdem richten sie ganz schön Schaden an, überall. Du wirst sehen, wir jagen nicht wahllos alles.“ , fuhr der Dicke ihn an.

„Außerdem ist es auch für uns nicht ganz ungefährlich so zu jagen, wie wir es seit der neuen Zeit machen. Früher wäre diese Art Jagd hier bei uns auch gar nicht möglich gewesen.“

Der Dünne fragte ängstlich, „Ist es wirklich so gefährlich wie man immer hört.“

„Na ja, wenn man leichtsinnig ist erwischt es einen schon mal. Aber keine Sorge, ich zeige Dir genau wie es gemacht wird. Ich hatte schon zig mal Erfolg. Voriges Jahr hatte ich mal eine Dreier-Strecke an einem Tag.“, doziert er und machte seine gedrungenen Gestalt so groß wie möglich.

Der Dünne versankt in nachdenklichem Schweigen.

Längst ist alles an ihnen nass; sie haben zu viele Büsche gestreift und dauernd trafen sie Wasserbomben.
„Man muss die besten Stücke erkennen, sehen ob sie sich lohnen, nicht so kleine Mickerdinger aussuchen.“, fing der Dicke wieder an, „Ordentliche Trophäen müssen es schon sein. Ich zeig dir genau wie es geht. Nachher musst Du dann aber auch mal selbst ran, ok?“

Dann lag sie vor ihnen, die große Schneise die durch den Bau der Bundesstraße entstanden war und die den kleinen Wald in zwei ungleiche Teile zerhackte. Wie ein flüssiges schwarzes Band aus Lakritz lag sie vor ihnen. Die noch tief stehende Morgensonne zauberte an einigen Stellen rotgoldene Schlieren auf die Strasse. Sie bog von Norden kommend in einer überhöhten Kurve elegant nach Osten ab, öffnete den Blick auf ein schönes kleines Tal rechts der Fahrbahn und verschwand im feurigen, am Horizont klebenden Sonnenball.

Früher, so erinnerte sich der Dünne seufzend, waren hier Steilwände am Fluss in denen ein Eisvogelpärchen seine Nisthöhle hatte. Ach ja, damals, als das Flüsschen noch nicht in einer großen Betonröhre unter der Straße verschwunden war war alles so viel ruhiger hier gewesen.

In der morgendlichen Sonnenflut fuhren zu dieser frühen Stunde nur wenige Fahrzeuge. Die meisten bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit und zogen hoch aufspritzende, leuchtende Wasserschleier hinter sich her. Nach einer Weile des vorsichtigen Anpirschens wandte sich der Dicke an den Anfänger. „Pass auf, wenn Du das Wild genau beobachtet und dir ein passendes Stück herausgesucht hast, konzentrierest du dich ganz auf dein Ziel, aber ohne dabei die anderen aus den Augen zu lassen. Du stellst Dich so dicht wie möglich heran und wartest. Dann, im entscheidenden Augenblick, schlägst Du zu, klar? Pass aber immer auf die Anderen auf. Die rächen sich manchmal sofort.“
Der Dünne nickte zaghaft. „Aber Du machst es mir noch mal vor?.“
„Klar doch.“, brummt der Dicke und machte sich fertig.

Ein Wagen näherte sich mit mäßiger Geschwindigkeit. Es war ein Renault mit einer jungen Frau am Steuer. Der Jäger schüttelte unwillig den Kopf – zu unbedeutend. Dann, noch fern, man erkannte ihn noch, bevor er zu erkennen war. Fachkundig nickt der Jäger, „mindestens ein Porsche“ und zog voller Vorfreude den rechten Mundwinkel hoch.

Die Musik und der Wagen dröhnten um die Wette Der Fahrer kannte die Kurve gut. Leicht überhöht war sie und ein richtiger Mann nahm sie ohne zu bremsen. Plötzlich tauchten im goldenen Spiegel den die Sonne auf die nasse Fahrbahn warf, zwei Schatten auf, einer dick und klein, der andere dünn. Der Dicke rannt los, frontal auf den Wagen zu, drehte wieder ab und flitzte gewand zur anderen Straßenseite hinüber, stoppte, fuhr herum und guckte mit aufgerissenen Augen was geschah. Der Dünne stand vor Angst unbeweglich halb auf der Fahrbahn und starrte auf das Geschehen.

Als der dicke Schatten auf ihn zu kam wich der Wagen zuerst nach Links aus, als dieser jedoch zur anderen Straßenseite abbog riss der Fahrer das Steuer nach Rechts, und war fast gerettet,da machte der Dünne unentschlossen einen Schritt nach vorn und der Porsche versuchte wieder nach Links auszuweichen, bremste, schleuderte, rutschte, verlor die Längsorientierung, stand nun seitlich zu Fahrtrichtung, drehte sich, die Sonne erleuchtet dabei das verkrampfte Gesicht des Fahrers, wie für ein letztes Foto, und der Wagen fing an sich zu überschlagen. Ein, zwei, drei komplette Rollen, dann schlitterte das Fahrzeug von der Straße in Richtung Tal, fiel die wenigen Meter hinab dahin, wo die Betonröhre das ehemalige Flüsschen wieder ausspuckt und blieb kopfüber liegen. Dann war alles wieder ganz ruhig. Sogar das Radio schwieg.

„Siehst Du?“, sagte das dicke Wildschwein, „Es ist ganz einfach. Jetzt laufen wir ein Stück an der Straße entlang nach Norden zur nächsten Kurve und da probierst Du es.“

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Literatur, Short Stories

Crème Brûlée ala Dr. Knurrhahn – Werkstattlesung – Neu!! Sehen – Hören – Lesen

Crème Brûlée

Es war schon eine Herausforderung für mich nachdem ich am Freitag den 10. Juni eine längere, relativ ernste Geschichte gelesen hatte am Ende des Abend noch etwas Humorvolles zu lesen (Hier die VorabpublikationCrème Brûlée alà Dr. Knurrhahn“ bei Mexxbooks (mit Rezepten). Das Publikum hatte meinen ernsten Beitrag mit überwiegender Zustimmung bewertet aber, wie immer wenn man im Münchner-Literaturbüro liest, fehlte es nicht an (meist) konstruktiver Kritik. Nach der lebhaften Diskussion und einer zwanzigminütigen Pause las ich also weiter.

Ich habe meine kurze Vorbemerkung im Video gelassen, so das Ihr den Hintergrund der Geschichte von Dr. Knurrhahn besser einordnen könnt.

Apropos Video. Ich hatte mich bereit erklärt Versuchskaninchen zu spielen. So wurde in der Milchstrasse 4 in München das erste Mal eine Videoaufzeichnung des gesamten Abends gemacht. Um aber niemanden mit einem 45 Minuten dauernden Video zu langweilen habe ich nur die kurze „Humoreske“ in diesen Blog gestellt.

Hoffentlich ist es trotz der noch nicht optimalen Qualität auszuhalten und beim nächsten mal, so es denn eines gibt, wird die Videoqualität sicher noch besser sein.

Die Crème Brûlée

Nun aber viel Spaß mit „Crème Brûlée alà Dr. Knurrhahn“ VIDEO

VorabpublikationCrème Brûlée alà Dr. Knurrhahn“ bei Mexxbooks (mit Rezepten)

Ich freue mich natürlich über Rückmeldungen.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Kurzgeschichten, Lit.-Movie, Literatur, Podcast, Short Stories

Erneute Qualifikation für den Haidhauser Werkstattpreis

Nachdem ich im April den Haidhauser Werkstattpreis des Münchner Literaturbüros erhalten habe, wollte ich es am Freitag 3. Juni erneut wissen. Ich habe mich also wieder mit einem Text in die Schlacht gewagt.

Jeden 1. Freitag im Monat können max. 6 Autoren und Autorinnen einen oder mehrere Texte mit einer Gesamtlänge von 10 Minuten vorstellen und sich dem Urteil des erfahrenen Publikums stellen. Gemäß der Tradition des MLB wird natürlich weiterhin über Stärken und Schwächen der einzelnen Texte ausgiebig diskutiert.

Am Ende des Abends wird durch Abstimmung ein/e Tagessieger/in ermittelt. Das Publikum bestimmt, ob der/die Tagessieger/in Kandidat/in für den Haidhauser Werkstattpreis wird.

Das Publikum fand meinen Text „Dämon der Wissenschaft“ wert, ihn zum Monatssieger zu wählen. Obwohl im  anschließenden Werkstatt-Gespräch noch gute Kritikpunkte genannt wurden überwog die Zustimmung für meine Metapher über Georg-Christoph Lichtenberg.

Hierüber freue ich mich natürlich sehr und bin gespannt, gegen welche Texte ich in der Finalqualifikation im Frühjahr nächsten Jahres bestehen muss.

Insbesondere dem Publikum danke ich für manchen guten Gedanken, mit dem ich die Geschichte noch verbessern kann.

Wer sich für das Wann, Wie, Wo der nächsten Termine interessiert (ich lese beispielsweise am nächsten Freitag einige meiner Erzählungen), kann auch einen Blick in  das Publikationorgan des Clubs, die Münchner Literaturseiten werfen.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Kurzgeschichten, Short Stories